Blackouts: Österreich bereitet sich auf den Ernstfall vor – jedes Bundesland bekommt autarke Kaserne

Experten haben in einer Risikoanalyse für Österreich „hohes Eskalationspotenzial mit breitflächigen Auswirkungen“ ausgemacht. Nun will man sich vorbereiten.
Titelbild
Ein Soldat des österreichischen Bundesheers auf dem Brenner.Foto: Sven Hoppe/Archiv/dpa
Epoch Times3. April 2021

Das österreichische Bundesheer bereitet sich auf den Ernstfall vor. Künftig soll es in jedem Bundesland mindestens eine autarke Kaserne geben, insgesamt soll es zwölf „Sicherheitsinseln“ geben. Das berichtet die „APA“.

Österreich fürchtet sich vor kommenden Blackouts und will für den Ernstfall gerüstet sein. Die autarken Kasernen sollen bis 2024 fertig sein.

In der jüngeren Vergangenheit sei man laut dem Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement, Johann Frank, schon mehrfach an einem flächendeckenden Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall „knapp vorbeigeschrammt“. So ein Szenario müsse „ohne Zweifel“ vermehrt geübt werden.

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Der Sicherheitsexperte sagt: „Die Sicherheitslage für Österreich und Europa verschlechtert sich, die Herausforderungen nehmen zu.“ Aber immerhin wisse man einigermaßen, „was auf uns zu kommt“, und man könne sich entsprechend vorbereiten.

Um Österreichs Truppen „handlungsfähig zu halten“ sollen die Kasernen in jedem Bereich eigenständig sein – „von der Energieversorgung bis zur Verpflegung“.

Laut Generalstabschef Robert Brieger sollen sie in einer „zweiten Stufe“ auch Externe versorgen können, etwa im Bereich Sanitätsversorgung.

Risikoanalyse

Für die kommenden zwölf bis 18 Monate haben die Experten eine Risikoanalyse erstellt. Daraus geht hervor, dass ein „hohes Eskalationspotenzial mit breitflächigen Auswirkungen“ besteht.

Neben der Gefahr von gravierenden Blackouts sieht man auch die Risiken durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Dadurch würden weitere 150 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze gedrückt, was zu instabileren Verhältnissen in verschiedenen Staaten und zu Massenmigration führen könnte. Dazu würden Cyberangriffe auch auf staatliche Einrichtungen und Terroranschläge kommen.

Zentrale sicherheitspolitische Herausforderungen sieht man jedoch nicht nur regional, sondern auch in und um Europa, vor allem im östlichen Mittelmeerraum und im nördlichen und westlichen Afrika. Auch hybride Bedrohungen in und gegen Österreich nehme man wahr.

Als weitere anhaltende und neue Risikofaktoren werden beispielsweise auch der Systemkonflikt zwischen den USA und China, Konflikte im Nahen Osten, die Klimakrise und eine „gesellschaftliche Polarisierung in Österreich“ genannt. Eine Herausforderung sei zudem die rasante Technologieentwicklung – die österreichischen Sicherheitsbeamten denken dabei an „Drohnen als Kalaschnikow der Lüfte des 21. Jahrhunderts“. (nmc)



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